... newer stories
Sonntag, 18. Mai 2008
Ich find mich scheisse..
kynis, 01:37h
und eigentlich darf mir das jeder nach tun. Aber nur Gottfried oder Dr. House ohne Angabe von Gründen. Und vielleicht irgendwann nicht mal mehr die.
In der Zwischenzeit gehen Gottfried und ich einen Boxsack kaufen.
Gottfried steckt sich direkt vor der Ladentür eine Zigarette an. "Wir müssen draußen bleiben!", sagt er, deutet auf die Kippe und zuckt die Achseln. Es ist schon etwas zu warm für seinen dunklen Trench, zumindest wenn man darunter noch ein Unterhemd, Hemd und Jackett trägt. Das mit dem Unterhemd weiss ich, weil man es durch das weiße Hemd durchsieht, wenn er das Jackett nicht trägt. Es ist ein Feinripp-Trägerhemd, ein Kleidungsstück, das sich zu behaupten weiß. Ich bevorzuge es, mir vorzustellen, dass Gottfried unterhalb des Kragens keinen Körper hat. Zumindest keinen, der zu mehr als zum Tragen von Kleidung dient.
Es gibt Dinge, die sind vor allem im Verbund nützlich. Rauchen ist im Verbund mit einem zu warm gekleideten Gottfried nützlich. Denn der Rauch hat eine ganz prominente Eigenschaft: er verdeckt Schweißgeruch.
Und schon bin ich im Laden und allein mit einem Verkäufer. Der fragt gar nicht nach Aggression. Er ist vielmehr verwundert über die Tatsache, dass ein Kunde ihn mit einem klar formulierten Interesse konfrontiert. Verwirrt führt er mich zur Ware, sicher um Zeit zu gewinnen. Was für ein gewitztes Manöver.
Da sind sie ja: Boxsäcke.
Zwei Dinge, die nicht gut zusammengehen sind eine abgehängte Stuckdecke und ein Boxsack, der über Eigröße hinausgeht. Deswegen wird im Keller geboxt. Während ich den Verkäufer mit diesen freundlichen Details unterhalte und er sich bemühen muss, mich nicht merken zu lassen, wie sehr ihn das langweilt - ein doppelter Erfolg also! - zeigt er mir Modelle in unterschiedlichen Größen. Für meine Statur vielleicht ein kleineres Modell, das befriedigt mehr? Ich sehe ihn wortlos an. Wir sprechen immer noch von Boxsäcken, ja?
Er erklärt mir, dass der Trainingseffekt natürlich bei großem Widerstand alias schwerem Sack größer sei. Der bewegt sich aber kaum. Sozusagen der Packesel unter den Säcken. Zur Aggressionsentladung empfiehlt sich eher ein kleineres Modell, das auch die ungeübte Faust leicht ins Schwingen bringt. Eine deutliche Visualisierung der eigenen Kraft. Und ein Gegner, der sich nicht nur großsackartig am Arsch lecken lässt, sondern der zurückschlägt. Wenn auch nur über die physikalische und nicht die soziale Pendelwirkung.
Nein, beantwortet der Verkäufer meine zwingend folgende Frage, Säcke mit Blaues-Auge-Effekt gäbe es noch nicht. Was ebenfalls fehlt, ist ein Plastikfenster zum Einschieben von originalgroßen Photos. Naja, Tesafilm ist ein recht guter Partner, wenn man viel davon verwendet. Und das Photo darf danach gern Gebrauchsspuren aufweisen. Blaue Augen kann ich selbst aufmalen. Gleich nebenan ist ja ein Schreibwarenladen. Dann hätten wir das ja auch.
In der Zwischenzeit gehen Gottfried und ich einen Boxsack kaufen.
Gottfried steckt sich direkt vor der Ladentür eine Zigarette an. "Wir müssen draußen bleiben!", sagt er, deutet auf die Kippe und zuckt die Achseln. Es ist schon etwas zu warm für seinen dunklen Trench, zumindest wenn man darunter noch ein Unterhemd, Hemd und Jackett trägt. Das mit dem Unterhemd weiss ich, weil man es durch das weiße Hemd durchsieht, wenn er das Jackett nicht trägt. Es ist ein Feinripp-Trägerhemd, ein Kleidungsstück, das sich zu behaupten weiß. Ich bevorzuge es, mir vorzustellen, dass Gottfried unterhalb des Kragens keinen Körper hat. Zumindest keinen, der zu mehr als zum Tragen von Kleidung dient.
Es gibt Dinge, die sind vor allem im Verbund nützlich. Rauchen ist im Verbund mit einem zu warm gekleideten Gottfried nützlich. Denn der Rauch hat eine ganz prominente Eigenschaft: er verdeckt Schweißgeruch.
Und schon bin ich im Laden und allein mit einem Verkäufer. Der fragt gar nicht nach Aggression. Er ist vielmehr verwundert über die Tatsache, dass ein Kunde ihn mit einem klar formulierten Interesse konfrontiert. Verwirrt führt er mich zur Ware, sicher um Zeit zu gewinnen. Was für ein gewitztes Manöver.
Da sind sie ja: Boxsäcke.
Zwei Dinge, die nicht gut zusammengehen sind eine abgehängte Stuckdecke und ein Boxsack, der über Eigröße hinausgeht. Deswegen wird im Keller geboxt. Während ich den Verkäufer mit diesen freundlichen Details unterhalte und er sich bemühen muss, mich nicht merken zu lassen, wie sehr ihn das langweilt - ein doppelter Erfolg also! - zeigt er mir Modelle in unterschiedlichen Größen. Für meine Statur vielleicht ein kleineres Modell, das befriedigt mehr? Ich sehe ihn wortlos an. Wir sprechen immer noch von Boxsäcken, ja?
Er erklärt mir, dass der Trainingseffekt natürlich bei großem Widerstand alias schwerem Sack größer sei. Der bewegt sich aber kaum. Sozusagen der Packesel unter den Säcken. Zur Aggressionsentladung empfiehlt sich eher ein kleineres Modell, das auch die ungeübte Faust leicht ins Schwingen bringt. Eine deutliche Visualisierung der eigenen Kraft. Und ein Gegner, der sich nicht nur großsackartig am Arsch lecken lässt, sondern der zurückschlägt. Wenn auch nur über die physikalische und nicht die soziale Pendelwirkung.
Nein, beantwortet der Verkäufer meine zwingend folgende Frage, Säcke mit Blaues-Auge-Effekt gäbe es noch nicht. Was ebenfalls fehlt, ist ein Plastikfenster zum Einschieben von originalgroßen Photos. Naja, Tesafilm ist ein recht guter Partner, wenn man viel davon verwendet. Und das Photo darf danach gern Gebrauchsspuren aufweisen. Blaue Augen kann ich selbst aufmalen. Gleich nebenan ist ja ein Schreibwarenladen. Dann hätten wir das ja auch.
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 425 x gelesen
... older stories