Montag, 1. September 2008
Jedem sein Disco-Fiasco
kynis, 01:17h
Manchmal will man ganz einfache Dinge. Und erhält anstatt dessen einen Grundkurs in den Abgründen menschlicher Missverständnisfähigkeit. Das Einfache kompliziert zu machen - menschlicher geht es kaum. Es ist eine Kunst, in der Murphy eine große Rolle zu spielen scheint. Nur ist Chaosmäzenat obsolet, wo menschliche Interaktion stattfindet. DAS können wir ganz allein. Ohne uns anzustrengen.
Gottfried stört sich daran nicht. Er hat eine klare Vorstellung von der Denkfähigkeit und sonstigen Funktionalität der Frau. Wenn es kompliziert wird, ist also grundsätzlich die Frau schuld. Zur Selbstanalyse ist Gottfried nur in lyrischer Form fähig, nur wenn er jemand dafür verantwortlich machen kann, dass er als Mensch im Allgemeinen und Gottfried Benn im Besonderen so schlecht funktioniert. Das Bewusstsein für Suboptimalität im eigenen Handeln lebt er möglicherweise bei Neumond und mit verrammelten Fenstern in seinem anzugverseuchten Kleiderschrank aus. Mit einem Pulli über dem Kopf. Aber offen affirmieren würde er diese Möglichkeit nie. Und begreifen, dass es ja gar nicht um Schuld geht, auch nicht. Etwas hat nicht geklappt, also muss jemand schuld sein, ganz klar. Wut ist da, also braucht sie ein Objekt. Womit wir fast schon beim Kernthema der Komplexitätserzeugung wären.
Wie gesagt will man etwas ganz Einfaches. Und steht am Ende des Tages mit einer verfahrenen Situation da. Erinnert sich später nur noch an eines: Meine Güte, war das kompliziert. Wenn ich Komplexität will, nehme ich mein Matheskript zur Hand. Sudoku soll auch ganz gut sein. Oder eine Riesenschublade voller Handyladegeräte mit fröhlich fraternisierenden Kabeln. Wo aber der Mensch fraternisiert, bleibt nichts einfach. Es gibt allerlei raue Schnittstellenprobleme. Wie eine Art Stille-Post mit zwei Spielern, die sich gleichzeitig gegenseitig auf 50 Kanälen in schlechter Qualität zufunken. Hohe Fehlerrate. Geringe Fehlertoleranz. Manche greifen da freiwillig zum Matheskript. Das hält erstaunlich erfolgreich fraternisierungswillige Mitmenschen fern.
Gute Idee. Ich fahre den Rechner hoch. Bei Amazon gibts bestimmt tolle Bildbände über neue Hautkrankheiten - seit 1956 gibt es viel nachzulernen. Na dann...
Gottfried stört sich daran nicht. Er hat eine klare Vorstellung von der Denkfähigkeit und sonstigen Funktionalität der Frau. Wenn es kompliziert wird, ist also grundsätzlich die Frau schuld. Zur Selbstanalyse ist Gottfried nur in lyrischer Form fähig, nur wenn er jemand dafür verantwortlich machen kann, dass er als Mensch im Allgemeinen und Gottfried Benn im Besonderen so schlecht funktioniert. Das Bewusstsein für Suboptimalität im eigenen Handeln lebt er möglicherweise bei Neumond und mit verrammelten Fenstern in seinem anzugverseuchten Kleiderschrank aus. Mit einem Pulli über dem Kopf. Aber offen affirmieren würde er diese Möglichkeit nie. Und begreifen, dass es ja gar nicht um Schuld geht, auch nicht. Etwas hat nicht geklappt, also muss jemand schuld sein, ganz klar. Wut ist da, also braucht sie ein Objekt. Womit wir fast schon beim Kernthema der Komplexitätserzeugung wären.
Wie gesagt will man etwas ganz Einfaches. Und steht am Ende des Tages mit einer verfahrenen Situation da. Erinnert sich später nur noch an eines: Meine Güte, war das kompliziert. Wenn ich Komplexität will, nehme ich mein Matheskript zur Hand. Sudoku soll auch ganz gut sein. Oder eine Riesenschublade voller Handyladegeräte mit fröhlich fraternisierenden Kabeln. Wo aber der Mensch fraternisiert, bleibt nichts einfach. Es gibt allerlei raue Schnittstellenprobleme. Wie eine Art Stille-Post mit zwei Spielern, die sich gleichzeitig gegenseitig auf 50 Kanälen in schlechter Qualität zufunken. Hohe Fehlerrate. Geringe Fehlertoleranz. Manche greifen da freiwillig zum Matheskript. Das hält erstaunlich erfolgreich fraternisierungswillige Mitmenschen fern.
Gute Idee. Ich fahre den Rechner hoch. Bei Amazon gibts bestimmt tolle Bildbände über neue Hautkrankheiten - seit 1956 gibt es viel nachzulernen. Na dann...
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