Montag, 25. Juni 2007
Besuch
kynis, 11:35h
Kaum den ersten Beitrag geschrieben schon geht es los.
Neulich klingelte es und Gottfried Benn stand vor der Tür. In jeder Hand eine schweinslederne Arzttasche, aus der linken quoll ein Socken, aus der rechten ein Stethoskop.
"Moment mal, ", sage ich, "Du bist doch Hautarzt." So gehts ja nun nicht.
"Vielleicht kann ich erst mal reinkommen, oder müssen gestandene Expressionisten heutzutage im Treppenhaus campieren?", müffelt er.
Er hält mir eine Tube Canesten hin. Wer kann da schon wiederstehen? Ich lasse ihn rein. Er findet es bei mir unaufgeräumt.
"Neben der Spüle liegt ein Lappen, damit kannst Du den Kühlschrank abwischen und etwas draufschreiben." Dann ist er hoffentlich kurz beschäftigt, während ich mich mit dem Canesten verlustiere.
"Ich hätte ja früher gegen Canesten etwas anderes..." Er wischt an der Vorderseite des Kühlschranks herum. Minutenlang zielt er mit dem Folienstift auf die weissgewischte Fläche. Dann dreht er sich um und sieht mich an.
"Ich kann nicht auf Kühlschränken expressiv sein."
"Vielleicht kannst Du Dich dann mal setzen? Und keine Drogen hier drin."
Er müffelt etwas von Morphium, klatscht eine der Taschen schlechtgelaunt auf und zu und setzt sich auf einen meiner Klappstühle.
"Voooors..." Aber er ist schon aufgestanden und sucht sich ein stabileres Modell.
"Wenn ich hier einfach nur kurz sitzen könnte?", fragt er unsicher und lehnt sich plötzlich hilfesuchend eng an die Rückenlehne.
Ich schliesse die Augen. Aber klar doch.
Neulich klingelte es und Gottfried Benn stand vor der Tür. In jeder Hand eine schweinslederne Arzttasche, aus der linken quoll ein Socken, aus der rechten ein Stethoskop.
"Moment mal, ", sage ich, "Du bist doch Hautarzt." So gehts ja nun nicht.
"Vielleicht kann ich erst mal reinkommen, oder müssen gestandene Expressionisten heutzutage im Treppenhaus campieren?", müffelt er.
Er hält mir eine Tube Canesten hin. Wer kann da schon wiederstehen? Ich lasse ihn rein. Er findet es bei mir unaufgeräumt.
"Neben der Spüle liegt ein Lappen, damit kannst Du den Kühlschrank abwischen und etwas draufschreiben." Dann ist er hoffentlich kurz beschäftigt, während ich mich mit dem Canesten verlustiere.
"Ich hätte ja früher gegen Canesten etwas anderes..." Er wischt an der Vorderseite des Kühlschranks herum. Minutenlang zielt er mit dem Folienstift auf die weissgewischte Fläche. Dann dreht er sich um und sieht mich an.
"Ich kann nicht auf Kühlschränken expressiv sein."
"Vielleicht kannst Du Dich dann mal setzen? Und keine Drogen hier drin."
Er müffelt etwas von Morphium, klatscht eine der Taschen schlechtgelaunt auf und zu und setzt sich auf einen meiner Klappstühle.
"Voooors..." Aber er ist schon aufgestanden und sucht sich ein stabileres Modell.
"Wenn ich hier einfach nur kurz sitzen könnte?", fragt er unsicher und lehnt sich plötzlich hilfesuchend eng an die Rückenlehne.
Ich schliesse die Augen. Aber klar doch.
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