Montag, 25. Juni 2007
Rauchen mit Gottfried
kynis, 11:36h
Ich habe es gewusst.
Gottfried Benn hat sich im Katzenzimmer eingenistet. Er sitzt den ganzen Tag auf der Couch, raucht ab und an verächtlich eine und starrt gelangweilt an die Wand.
Ich setze mich dazu, ziehe den Aschenbecher zu mir heran, seine Augen werden schmal, dazu müssen seine Augenlider einen beträchtlichen Weg zurücklegen. Er lehnt sich betont langsam zurück, fasst die Wand in den Blick, kann sich dann nicht mehr halten, schnell vor und zieht den Aschenbecher wieder zurück. Ascht ab. Wir sagen nichts.
Wenn er wieder mit dem Blick an der Wand hängt, fange ich von vorne an. Es klappt immer. Bald kann er sich nicht mehr auf die Wand konzentrieren, sondern fängt, sobald ich das Zimmer betrete, schon an, nervös nach dem Ascher zu schielen.
Ich könnte einen zweiten daneben stellen. Aber warum sollte ich?
Er kann Rauchkringel blasen. Wenn er sich einen Moment beruhigt hat, weil ich den Ascher in die Mitte zwischen uns zurückschiebe, zieht er den Rauch ganz tief ein, hält ihn einen Augenblick und stößt einen perfekt runden Kringel von den Lippen ab. Wir starren ihm beide fasziniert nach, wie er an Durchsichtigkeit gewinnt, sein grau verliert, verschliert, sich in ein Wölkchen zurückkrümmt und zerstiebt.
Dann ziehe ich den Ascher wieder zu mir heran.
Gottfried Benn hat sich im Katzenzimmer eingenistet. Er sitzt den ganzen Tag auf der Couch, raucht ab und an verächtlich eine und starrt gelangweilt an die Wand.
Ich setze mich dazu, ziehe den Aschenbecher zu mir heran, seine Augen werden schmal, dazu müssen seine Augenlider einen beträchtlichen Weg zurücklegen. Er lehnt sich betont langsam zurück, fasst die Wand in den Blick, kann sich dann nicht mehr halten, schnell vor und zieht den Aschenbecher wieder zurück. Ascht ab. Wir sagen nichts.
Wenn er wieder mit dem Blick an der Wand hängt, fange ich von vorne an. Es klappt immer. Bald kann er sich nicht mehr auf die Wand konzentrieren, sondern fängt, sobald ich das Zimmer betrete, schon an, nervös nach dem Ascher zu schielen.
Ich könnte einen zweiten daneben stellen. Aber warum sollte ich?
Er kann Rauchkringel blasen. Wenn er sich einen Moment beruhigt hat, weil ich den Ascher in die Mitte zwischen uns zurückschiebe, zieht er den Rauch ganz tief ein, hält ihn einen Augenblick und stößt einen perfekt runden Kringel von den Lippen ab. Wir starren ihm beide fasziniert nach, wie er an Durchsichtigkeit gewinnt, sein grau verliert, verschliert, sich in ein Wölkchen zurückkrümmt und zerstiebt.
Dann ziehe ich den Ascher wieder zu mir heran.
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