Montag, 25. Juni 2007
Schlechte Lyrik
kynis, 11:45h
Da geht der letzte hin
so wie das letzte Wasser sich im Mai ergiesst
ein frohes Pfeifen für den Morgen,
der grünlich in den Sommer fliesst.
Ein Knick im Handgelenk,
für Permafrost mit den geeisten Fliegen,
aus einer Hitze, die vor Null erstarrt,
was dort zu liegen kam, bleibt ewig liegen.
"Meine Güte, das ist ja furchtbar. Ich mach Dir ein Bier auf!"
Gottfried weiss, wenn ich beginne, Lyrik abzusondern, bin ich kurz vor dem Exitus. Misstrauisch beäugt er kurz mich, dann das Fenster und setzt sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit in Richtung Küche in Bewegung. Zwei Minuten später habe ich nicht nur ein perfekt gekühltes Bier, sondern auch eine von Gottfried handangerauchte Zigarette.
Er setzt sich auf die Couch vor dem Fenster, beobachtet aufmerksam, wie ich trinke und ziehe und ist einfach da.
"Sicher geht es Dir jetzt schon besser?" Sein Ton ist ungekannt weich und besorgt. Ich schweige, nach zwei Strophen mehr als erschöpft.
"Soll ich Dir was von Deiner Negermusik einlegen?"
Mein Blick liegt gleichzeitig vor, auf und hinter ihm.
"Ich mach uns das Oratorium von Hindemith rein, da habe ich den Text gemacht...", ein Blick zu mir, "ach, nee..."
Ich lasse schwerfällig einen Satz aus dem Mundwinkel fließen. Gehässigkeit erleichter den Fluss.
"Gottfried, lad doch eine von deinen Frauen ein, aber bitte eine, die in ganzen Sätzen sprechen kann."
"Pfffff!" Aber er greift zum Telefon.
Was Mitbewohner nicht alles tun, damit nur keine weitere schlechte Lyrik entsteht.
so wie das letzte Wasser sich im Mai ergiesst
ein frohes Pfeifen für den Morgen,
der grünlich in den Sommer fliesst.
Ein Knick im Handgelenk,
für Permafrost mit den geeisten Fliegen,
aus einer Hitze, die vor Null erstarrt,
was dort zu liegen kam, bleibt ewig liegen.
"Meine Güte, das ist ja furchtbar. Ich mach Dir ein Bier auf!"
Gottfried weiss, wenn ich beginne, Lyrik abzusondern, bin ich kurz vor dem Exitus. Misstrauisch beäugt er kurz mich, dann das Fenster und setzt sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit in Richtung Küche in Bewegung. Zwei Minuten später habe ich nicht nur ein perfekt gekühltes Bier, sondern auch eine von Gottfried handangerauchte Zigarette.
Er setzt sich auf die Couch vor dem Fenster, beobachtet aufmerksam, wie ich trinke und ziehe und ist einfach da.
"Sicher geht es Dir jetzt schon besser?" Sein Ton ist ungekannt weich und besorgt. Ich schweige, nach zwei Strophen mehr als erschöpft.
"Soll ich Dir was von Deiner Negermusik einlegen?"
Mein Blick liegt gleichzeitig vor, auf und hinter ihm.
"Ich mach uns das Oratorium von Hindemith rein, da habe ich den Text gemacht...", ein Blick zu mir, "ach, nee..."
Ich lasse schwerfällig einen Satz aus dem Mundwinkel fließen. Gehässigkeit erleichter den Fluss.
"Gottfried, lad doch eine von deinen Frauen ein, aber bitte eine, die in ganzen Sätzen sprechen kann."
"Pfffff!" Aber er greift zum Telefon.
Was Mitbewohner nicht alles tun, damit nur keine weitere schlechte Lyrik entsteht.
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