Sonntag, 28. Oktober 2007
Dreckszeit
"Es geht immer weiter", daran muss man denken. Stimmt auch, es geht weiter, das Leben. Nur in meinem Fall geht es leider ohne mich weiter. Träge fließt es mit mit durch die Landschaft, während ich vor einer Mauer stehe. Die Zeitwahrnehmung sagt, dass die Zeit stillsteht, seit zwei Jahren, während sie mir in Wirklichkeit davonläuft. Gefühlte gegen reale Zeit.
Ich wünschte, ich wäre tot. Den Kopf habe ich mir tausende Male gegen die Wand gerannt, mir die Fingerknöchel zerschlagen, die Zehen gebrochen. Die Zähne abgerieben, gegen das Ziehen von Innen, Tage und Wochen den Innereien beim Verscheiden zugesehen. Aber Sterben genügt wohl nicht, man muss am Ende auch tot sein. Erinnert mich an Orgasmusschwierigkeiten. Wie man sich von einer Metapher nur so fertig machen lassen kann. Drecksmauer. Dreckszeit. Wenn ich nur wüsste, wie ich da rauskomme. Denn schließlich geht es ja angeblich weiter. Angeblich.

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